Donnerstag, 1. Juli 2021
Es fehlte nur Luft...
Ein weiterer in einer Reihe von Horrortagen. Ich sollte jetzt im Homeoffice arbeiten. Stattdessen schreibe ich meinen ersten Blog-Beitrag. An Ideen hätte es bislang nicht gemangelt...

Mein Großer war wieder drei Tage zu Hause. Das vierte Mal diesen Monat. Grund: Bauschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel sogar. Mailverkehr mit der KJP: Risperidon reduzieren und beim Kinderarzt vorstellig werden. Kinderarztbesuch: Kind (11) versteckt sich aufgrund des Spritzengeruchs unterm Behandlungstisch, obwohl er nur gewogen und gemessen werden soll. Kinderarzt bricht die unbegonnene Untersuchung ab und schickt mich zurück zum KJP, da das Problem sicherlich nicht organisch zu suchen sei (Wo, diese Augen möchte ich haben, was man mit denen wohl noch alles sieht?). Ich fühle mich wie ein Pingpongball und ertrage den Irrsinn des Großen zwischen anderen Terminen, da ich ihm einen Teil seiner Medikation wegen der Bauchschmerzen gestern dann doch mal nicht gegeben habe...

Heute morgen das gleiche Spiel. Aber Mann und Freundin haben mir ja deutlich zu verstehen gegeben, dass die Kinder wieder nur meine Gutmütigkeit ausnutzen und in die Schule müssen. Also schlage ich die offene Rebellion (der Kleine kann natürlich jetzt auch nicht mehr zur Schule, er hat sich gestern mehrmals den Kopf an Opas Auto gestoßen und hat nur noch ein halbes Gehirn, was er auch sehr eindrucksvoll demonstriert, indem er sich mit der Ballpumpe 'die Schuhe anzieht') mit viel Gezetter und Gebrüll nieder und fahre die Herren in die Schule.

Die Maus möchte mit dem Fahrrad zum Kindergarten. Ich lasse mich hinreißen, aber der Weg wird die Hölle. Es will einfach nicht klappen, sie kommt nicht ins fahren, ist ganz verzweifelt und ich schimpfe sie nur aus. Gestern ging es immerhin auch schon viel besser.
Im Feld hat ein Bauarbeiter die Lösung. "Da muss Luft drauf", ruft er fröhlich. Und siehe da: Es stimmt. Der hintere Reifen ist platt. Ich pumpe auf, während Franzi fröhlich mit dem Bauarbeiter redet. Sie steigt auf und fährt mit einem Juchzen los. Es hat nur Luft gefehlt... All das Schimpfen, all die Häme, ihre Tränen...

Zuhause weine ich mich aus. Ich habe ungute Glaubenssätze, sagt mir die Freundin, weil ich mich wieder zwischen der Welt und den Kindern aufgerieben sehe. Ich möchte mich krank melden, aber wie bigott ist dass denn bitte, wenn ich meinen Kinder abspreche, sich krank zu fühlen und zu Hause zu bleiben, und selbst dann die Arbeit sein lasse...

Aber während ich schreibe ruft mein Großer an. Große Pause. Ja. Hab sie ja mit der Prämisse in die Schule getriezt, dass ich sie wieder abhole, wenn es Ihnen immer noch schlecht oder gar schlechter geht. Der Große nimmt mich eben jetzt beim Wort. Hab meinem Chef schon angekündigt, dass ich wahrscheinlich heute kinderkrank sein werde. Warte jetzt auf den Rückruf vom Klassenlehrer.

Mag nicht mehr.

"Das Drama muss raus."

Sagte der Frostmops

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Donnerstag, 17. Juni 2021
Der Weg
Oh man. So viele Gespräche hatten wir in den letzten Tagen und so langsam (wie immer über Nacht) habe ich verstanden, was passiert ist. Depressionen sind nicht schön und ich habe sie nicht kommen sehen, obwohl ich sie so gut kenne. All der Balast, den auf mir lag habe ich an Mann und Kinder weitergegeben und mit dem klärenden, aber unglaublich verletzenden Gespräch kam der Balast zu mir zurück.

Schuld
immer wieder kommt dieses Konstrukt in mein Leben zurück, obwohl ich Rational weiss .... Schuld hilft niemandem, denn alle Gefühle dürfen sein auf allen Seiten.

Selbstverantwortung
Da sind wir jetzt. Ich suche meinen Weg raus aus der Opferhaltung, weg von Beschuldigungen und rein in die Verbindung..
Verbindung zu mir, zu meinem Sohn, zu meinem Mann den ich so sehr liebe, dass es fast schon zu kitschig ist.

Ich habe mich schon einmal aus der Depression gekämpft und ich schaffe es wieder und dieses Mal, gehe ich den Weg der in mein wahres Leben führen wird.

Weil ich strahlend schön bin und das will raus.
Feuerengel bereit zum Phönix-Start

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Freitag, 4. Juni 2021
Entschuldigung - Ich brenne
Wenn man plötzlich wieder zuviel ist.
Wenn man plötzlich wieder zuviel isst.
Zuviel fühlt, wiegt, spricht, meckert, denkt
zu perfektionistisch ist, zu wenig belastbar, zu faul, zu...

Eine Pandemie tut Dinge, schlimme Dinge.

Am Dienstag starten wir eine Paartherapie.

Meine Selbstoptimierung geht also in eine gänzlich neue Phase. 41 Jahre lang falscher Weg mit guten Tendenzen, oder richtiger Weg mit aktueller Sackgasse, oder was weiß ich.

Eigentlich war ich aktuell im Trainingscamp für GfK und vor allem der Selbstempathie und bei der Bindungsorientierten Elternschaft, aber dann jetzt eben wieder anders.

Ich blogge jetzt über meine Seele, mein Leben, über mich, denn mein Mann erträgt mein ?zuviel reden? nicht mehr, aber Dinge müssen raus in den Äther.

Vielleicht habe ich selbst schon eine kleine Teillösung gefunden, um unsere Probleme zu lösen.

Der Feuervogel

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